75 Millionen Euro für das Kreiskrankenhaus Alsfeld
Immer wieder wurde das Kreiskrankenhaus in Alsfeld in den vergangenen Jahren teilsaniert. Jetzt soll in den kommenden 15 Jahren die große Sanierungsoffensive folgen. Die Kreisverwaltung erläutert die Pläne für das 75-Millionen-Euro-Projekt.
Von red
Schon seit geraumer Zeit - hier im September 2019 - stehen Bauzäune am Kreiskrankenhaus. Nachdem hier immer wieder Sanierungen vorgenommen wurden, soll in den nächsten 15 Jahren die ganz große Sanierungsoffensive laufen. Archivfoto: Krämer
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ALSFELD - Das Alsfelder Kreiskrankenhaus wird von Grund auf saniert. In den nächsten gut 15 Jahren sollen rund 75 Millionen Euro investiert werden, kündigt Landrat Manfred Görig (SPD) am Freitag in einer Pressemitteilung an. "Nach ersten Maßnahmen an Dach und Physiotherapie, mit denen wir 2017 begonnen haben, geht es nun an die Umsetzung des umfangreichen Gesamtsanierungskonzeptes. Wir stellen damit die Weichen für die Zukunft, um die gesundheitliche Versorgung im Vogelsbergkreis auf Dauer sicherzustellen", betont Görig und kündigt an, dass der Kreistag in seiner nächsten Sitzung am Donnerstag, 17. Dezember, über das Sanierungskonzept beraten wird.
Als "großes Vorhaben" bezeichnet der Landrat die grundlegende Sanierung des Kreiskrankenhauses. "Das Gesamtkonzept steht, Vorgehensweise und Finanzierung sind abgestimmt, jetzt kann die Sanierung endlich in Gänze umgesetzt werden - vorbehaltlich der Zustimmung des Kreistages am 17. Dezember."
Im nächsten Jahr sollen laut Pressemitteilung für 1,175 Millionen Euro sogenannte Akutmaßnahmen durchgeführt werden, so sollen unter anderem die Brandmeldeanlage, die Druckluftanlage und die Telefonanlage erneuert werden.
Im ersten Bauabschnitt sollten der erste Stock des Funktionsgebäudes mit Operationssälen, Intensivstation und Sterilisation umgebaut, Dachfläche und Technikzentrale erneuert sowie die Küche im Keller saniert werden. Die Arbeiten würden einen Zeitraum von 2022 bis 2024 in Anspruch nehmen und seien auf Gesamtkosten in Höhe von mehr als 13 Millionen Euro veranschlagt, teilt die Kreisverwaltung mit.
Die Bauabschnitte II und III seien dann für den Zeitraum von 2024 bis 2029 eingeplant. Dann stünden Umbau und Sanierung des Funktionsgebäudes im Erdgeschoss samt Notfallaufnahme, Funktionsdiagnostik, Endoskopie, Radiologie und Arztdienst auf dem Plan. Außerdem solle das Foyer mit Speisenausgabe und Restaurantbereich umgebaut werden. Kosten dieser beiden Bauabschnitte seien auf mehr als 17 Millionen Euro kalkuliert.
Zwischen 2030 und 2032 solle zunächst der Verwaltungsbereich saniert werden. Dann schließe sich der Umbau des Bettenhauses 2 mit den Stationen 4 und 5 an. Die Patientenzimmer sollen laut Plan mit barrierefreien Nasszellen ausgestattet werden. Zudem sollen Isolierzimmer eingerichtet werden. Die Nebenräume würden umstrukturiert, um beispielsweise zusätzlichen Raum für die Speisenversorgung zu schaffen. Erstmals werde dann auch ein zentraler Schwesternstützpunkt zwischen zwei ursprünglich autark geführten Pflegestationen eingerichtet. Im Anschluss würden die Stationen 3 und 6 im Bettenhaus 2 auf diese Art und Weise umgebaut. Die Kosten für diesen vierten und fünften Bauabschnitt sind auf mehr als 20 Millionen Euro veranschlagt.
Der Umbau des Bettenhauses 1 mit den Stationen 1 und 2 ist für 2033/34 vorgesehen. Abschließend würden noch der Lager- und Werkstattbereich saniert, zudem die Aufstellflächen der technischen Gebäudeausrüstung. Für den sechsten und siebten Bauabschnitt sind zusammen mehr als 22 Millionen Euro an Kosten eingeplant.
Im Rahmen der umfangreichen Sanierung werde die gesamte Technik erneuert - von der neuen Stromleitung über das neue Wasserrohr bis hin zu neuer Beleuchtung oder neuer Lüftungszentrale. Zudem werde der Brandschutz auf den heutigen Stand der Technik gebracht. "Wir haben einen Grobrahmentermin erstellt", sagt Landrat Manfred Görig, "wir gehen davon aus, dass die umfangreiche Baumaßnahme 2035 abgeschlossen sein wird."
Auch die Gesamtkosten könnten zum jetzigen Zeitpunkt nur mittels sogenannter Kostenkennwerte grob beziffert werden. Nach Berechnung mit diesen Werten habe die Gesamtsanierung ein Volumen von rund 75 Millionen Euro. Finanziert werde das Ganze aus der Investitionspauschale für Krankenhäuser, aus Mitteln Kommunalen Investitionsprogramms (KIP) des Landes Hessen für Krankenhäuser (13 Millionen), aus eigenen Finanzmitteln des Kreises und durch Kredite.