1. Startseite
  2. Kultur
  3. Kino & TV

Familien hoffen auf Hinweise von „Aktenzeichen XY“ – Entführte ein Serientäter sechs Frauen?

Erstellt:

Von: Katja Becher

Sechs spurlos verschwundene junge Frauen in acht Jahren. Ein möglicher Serientäter beschäftigt die Kripo Cuxhaven bis heute. Können die Zuschauer von „Aktenzeichen XY“ helfen? 

Im Oktober 1977 verschwindet die 16-jährige Anja Beggers aus Midlum im Landkreis Cuxhaven nach einem Disco-Besuch spurlos. Ihr Verschwinden gilt als Start einer Verbrechensserie in Niedersachsen, die die Ermittler bis heute beschäftigt. Denn bis 1986 verschwanden in derselben Region fünf weitere junge Frauen. Wurden sie Opfer eines Serientäters? In der neuesten Folge von „Aktenzeichen XY“ am 12. Oktober wird der Fall noch einmal aufgerollt, wie MANNHEIM24 berichtet.

Vermisstenfälle bei „Aktenzeichen XY“: Anja Beggers (16) verschwindet nach erstem Disco-Besuch

Am 7. Oktober 1977, einem Freitag, fährt die 16-jährige Anja mit einem 18-jährigen Bekannten ins Tanzlokal „Moustache“ in Bremerhaven. Es ist der erste Disco-Besuch der Jugendlichen. Als ihr Begleiter das Lokal kurz verlässt und nach 30 Minuten wiederkommt, ist Anja verschwunden. Die Polizei geht im Jahr ihres Verschwindens davon aus, dass sie nach Hause trampen wollte und dabei von einem Fremden getötet wurde.

Wochen und Jahre sucht Anjas Familie mit allen Mitteln nach der 16-Jährigen – ohne jede Spur. Auch die Ermittler tappen, über 45 Jahre nach dem Verschwinden der 16-Jährigen, im Dunkeln. Vermutet wird jedoch, dass sie Opfer eines Serientäters geworden sein könnte – denn ab Ende der 70er verschwinden noch fünf weitere Junge Frauen aus derselben Region in Niedersachsen.

Serientäter in Niedersachsen? Nach Anja Beggers verschwinden weitere Frauen spurlos

Am 7. Juni 1978 besucht die 18-jährige Angelika Kielmann die Disco „Zur Börse“ in Cuxhaven. Zuletzt wird sie um etwa 23 Uhr beim Trampen gesehen, bevor sie spurlos verschwindet. Ein Jahr später, am 16. Mai 1979, wird die 19-jährige Anke Streckenbach ebenfalls nach einem Besuch in der Cuxhavener Disco als vermisst gemeldet. Die Verbrechensserie geht 1980 weiter, als Andrea Martens am 30. November verschwindet, nachdem sie ihren Freund in Garlstedt besucht hatte. Die 19-Jährige soll ebenfalls oft per Anhalter gefahren sein.

Zwei Jahre später, am 14. August 1982 besucht die erst 15 Jahre alte Christina Bohle die Disco „KASBA“ in Beverstedt-Heerstedt – und wird seitdem vermisst. Auch sie wollte offenbar nachhause trampen, ebenso wie die 25-jährige Jutta Schneefuß. Die Mutter einer damals 5-jährigen Tochter ist am 13. Juni 1986 die 6. Frau, die innerhalb von acht Jahren in der niedersächsischen Region verschwindet. In den Medien werden diese Fälle damals als „Disco-, oder Anhaltermorde“ bezeichnet.

Vermisstenfälle in Norddeutschland bei „Aktenzeichen XY“ – Familien hoffen auf ZDF-Zuschauer

Sechs Familien warten seit Jahrzehnten vergeblich auf eine Spur von den jungen Frauen, die möglicherweise alle Opfer eines Serientäters wurden. Die Kripo rollt die Fälle in der neuen Ermittlungsgruppe Cold Case noch einmal auf – und hofft dabei auch auf Hinweise der Zuschauer von „Aktenzeichen XY“. Wie Rainer Brenner, Leiter der Ermittlungsgruppe Cold Case, erklärte, wäre von Seiten der Angehörigen der Wunsch geäußert worden, mit den Fällen noch einmal an die Öffentlichkeit zu gehen.

„Die Angehörigen zeigten sich sehr positiv darüber, dass die Polizei in allen Fällen nochmal die Ermittlungen aufgenommen hat, aber uns läuft die Zeit weg“, so Brenner. „Wir nehmen uns jetzt die Zeit und versuchen Licht ins Dunkel zu bringen. Die Angehörigen wollen Gewissheit und das angesprochene Ziel möchten wir unterstützen.“

„Aktenzeichen XY“: So können ZDF-Zuschauer Hinweise abgeben

Die neue Folge von „Aktenzeichen XY“ läuft am 12. Oktober 2022 um 20:15 Uhr im ZDF. Zuschauer von „Aktenzeichen XY“ können während der Sendung, aber auch nach der Ausstrahlung im ZDF Hinweise zu den gezeigten Fällen abgeben. Am Sendeabend (20:15 bis 1:30 Uhr) nimmt das XY-Studio Hinweise unter (089) 95 01 95 entgegen.

Während der Sendung werden auch die Kontaktdaten der für den Fall zuständigen Dienststelle angezeigt. Auch an jede andere Polizeidienststelle können sich Zeugen und Hinweisgeber telefonisch wenden – oder per E-Mail an die Redaktion von „Aktenzeichen XY“ unter xy@zdf.de. (kab)

Auch interessant