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Deutsche Bahn: Lokführer-Gewerkschaft GDL kündigt Streik an

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Von: David Suárez Caspar

Ein ICE der Deutschen Bahn steht im Berliner Hauptbahnhof. Aufgrund von gescheiterten Tarifverhandlung mit der Lockführer-Gewerkschaft GDL könnte es zu Streiks in den Sommermonaten kommen.
Ein ICE der Deutschen Bahn steht im Berliner Hauptbahnhof. Aufgrund von gescheiterten Tarifverhandlung mit der Lockführer-Gewerkschaft GDL könnte es zu Streiks in den Sommermonaten kommen. © Kay Nietfeld/dpa

Der Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL spitzt sich zu. Nun kündigt die Gewerkschaft einen Streik an.

Frankfurt - Deutsche Bahn*-Reisende müssen sich auf einen Streik einstellen. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) erklärte am Dienstag (08.06.2021) ihre Tarifverhandlungen mit dem Unternehmen für gescheitert und beschloss die „Einleitung von Arbeitskampfmaßnahmen“. Noch steht nicht fest, wann der Streik stattfinden wird und welche Bereiche des Unternehmens betroffen sind.

„Wir wollten verhandeln und eine Einigung erzielen, doch die DB hat sich erneut verweigert”, erklärte Gewerkschaftschef Claus Weselsky am Dienstag, nachdem die vierte Verhandlungsrunde gescheitert ist. Dem Management der Deutschen Bahn warf er vor, die Arbeitsbedingungen und die Planungssicherheit des Zugpersonals verschlechtern zu wollen. Anderslautende Aussagen von Personalvorstand Martin Seiler seien gelogen. „Deshalb trägt er auch die volle Verantwortung für den heraufbeschworenen Tarifkonflikt!“

Deutsche Bahn: GDL forderte 4,8 Prozent mehr Lohn und eine Corona-Prämie

Die GDL hatte ein erstes Angebot der Deutschen Bahn abgelehnt und dann selbst Forderungen vorgelegt, die sich an Abschlüsse im öffentlichen Dienst anlehnen sollen. Unter anderem forderte die GDL 4,8 Prozent mehr Geld sowie eine einmalige Corona*-Prämie in Höhe von 1.300 Euro. Laut der Bahn sind die Gesamtforderungen der GDL aber das Dreifache dessen, was im öffentlichen Dienst vereinbart wurden.

Zuvor hatte die Deutsche Bahn bereits mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) eine Tariferhöhung von 1,5 Prozent für eine Laufzeit ab Anfang 2022 bis Ende Februar 2023 vereinbart. In 2021 soll es kein Lohnplus geben. Die Bahn strebt eine vergleichbare Vereinbarung mit der GDL an, doch der GDL-Chef Weselsky machte in der Vergangenheit mehrfach deutlich, dass ein Abschluss wie mit der EVG nicht in Frage komme. Die GDL hatte zuvor die Teilnahme an den Tarifgesprächen mit der EVG und der Bahn abgelehnt. Eine Schlichtung im Herbst scheiterte. Nachdem der Tarifvertrag Ende Februar ausgelaufen ist, begann die neue Verhandlungsrunde.

Der Streik kommt nicht nur für Bahn-Reisende, sondern auch für den finanziell angeschlagenen Konzern in einem ungünstigen Moment. Mit den Lockerungen der Corona-Regeln erfährt das Geschäft wieder einen Aufschwung. Im Regionalverkehr fahre die Bahn das volle Angebot, im Fernverkehr seien es nahezu 100 Prozent. (David Suárez Caspar) *fnp.de und fr.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.

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