1. BUNDESLIGA TV Hüttenberg blamiert mit erstem Auswärtssieg enttäuschende Melsunger
KASSEL/GIESSEN - (po). Am Nachmittag des 15. April 2018 bekamen die Zuschauer in der Kasseler Rothenbach-Halle und an den TV-Bildschirmen laut Sky-Kommentator und ehemaligem Bundesliga-Handballer Stefan Kretzschmar die wohl bisher größte Sensation der laufenden Saison 2017/18 zu sehen. Bei der mit europäischer Ambition in die Spielzeit gestarteten MT Melsungen zeigte Aufsteiger TV Hüttenberg einen unglaublichen Biss und holte beim 28:26 (11:11) den ersten Auswärtssieg der laufenden Spielzeit.
MT Melsungen -
TV Hüttenberg 26:28
"Wir haben sehr konzentriert gespielt und frühzeitig gemerkt, dass für uns in diesem Spiel etwas möglich ist. Diese beiden Punkte sind für uns im Abstiegskampf enorm wichtig, denn nun haben wir die Chancen in der Hand", kommentierte ein überragender Tomas Sklenak, Mittelmann des TV Hüttenberg.
Schon in der ersten Spielhälfte wurde nach wenigen Situationen deutlich, dass für die Mittelhessen an dieser Stelle etwas möglich sein würde. "Die Verunsicherung der Mannschaft war zu spüren. In der letzten Woche ist für uns viel passiert, was auch ein bisschen ablenkt. Aber dennoch bin ich mit der Umsetzung der taktischen Vorgaben sehr unzufrieden", gab seinerseits Gästecoach Heiko Grimm zu Protokoll, der vor etwas mehr als einer Woche Michael Roth als Cheftrainer abgelöst hatte.
Während die Nordhessen von Beginn an pomadig agierten und wenig Zugriff auf die Angriffsaktionen der Hüttenberger bekamen, dürfte seitens der Gäste eines der stärksten Offensivpartien der Saison zu sehen gewesen sein. Fast fehlerfrei agierte die Rückraumreihe mit Dominik Mappes, Sklenak und Shooter Ragnar Johannsson, der insgesamt neunfach für seine Farben verwandeln konnte. So war es in der 12. Spielminute Kreisläufer Mario Fernandes, der ein Sklenak-Anspiel aufnahm und zum 5:3 der Blau-Roten einnetzte.
Zwar gelang den unkonzentriert wirkenden Melsungern an manchen Stellen immer mal wieder eine sehenswerte Einzelaktion wie die 10:9-Führung durch einen strammen Wurf von Julius Kühn (27.), doch im Kollektiv brachten die Gastgeber in den seltensten Momenten wirklichen "Flow" auf die Platte. "Das Spiel spiegelt im Grunde die ganze Saison von uns wieder, dass wir eine solche Partie in eigener Halle verlieren", ließ ein wortkarger Michael Müller, ein früherer Wetzlarer, nach dem Aufeinandertreffen verlauten.
Tatsächlich gewannen die Hüttenberger nach dem Wiederanpfiff noch mehr Oberwasser, präsentierten sich in der Defensive teilweise noch einen Tick aggressiver und verwandelten ihre eigenen Chancen konsequent. Beim 24:26 in der 55. Spielminute durch Linkshänder Daniel Wernig begann sich die Überraschung langsam abzuzeichnen, vor allem da die Hausherren offenbar immer weniger entgegenzusetzen hatten und langsam keine Lösungen mehr gegen die unangenehme Gegenwehr des TVH fanden. Beim 24:27 durch Mappes durften die Bundesligaaufsteiger nun endgültig jubeln (58.). "Wir haben das Spiel dominiert, gut verteidigt und im Angriff sehr, sehr gute Entscheidungen getroffen. Unter diesen Umständen war das kein Zufall, sondern ein hochverdienter Sieg von uns", analysierte TVH-Trainer Emir Kurtagic.
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